Wolkengold - Philosophisches und Wissenswertes
 

Prüfungsängste im Leidensverlauf

Über Erwartungen und Wunschdenken

Eigentlich ist der Seitentitel willkürlich gewählt und statt des Wörtchens Leidens­verlauf würde sich nicht weniger der Begriff Lebenspfad oder noch besser das Wörtchen Lebensweg eignen. Über das Thema Prüfungsängste soll diese Seite schon handeln und eine gewisse Menge an Erwartungen ist mit dieser schon verbunden. Zumindest sollte das gewählte Thema nicht völlig vermasselt werden. Doch welches sind die Erwartungen des Autors und be­findet sich dieser in einem nicht enden wollen seelischen Chaos, so dass er von einem Leidensverlauf sprechen kann?
Oder ist er sogar einer derjenigen Mitbürger, denen Prüfungsängste die Lust am Leben vermiesen?
Eigentlich können all die Fragen mit einem klaren Nein beantwortet werden.

Die Rubrik, in welcher Sie sich zurzeit befinden, wurde nicht gänzlich ohne jed­wede Überlegung mit Gedankensplitter bezeichnet. Wer nach einer komplexen Abhandlung zum Thema Prüfungsängste sucht, wird hier kaum fündig. Dennoch einige Worte zum Thema.

Prüfungsängste sind ja eigentlich nichts weiter als eine mehr oder weniger große Portion Angst vor einer Prüfung. Eine Prüfung ist jedoch nichts weiter als eine Kontrolle des bisher erlernten Lehrstoffes oder anderweitiger Kenntnisse, die sich der zu Prüfende während einer Ausbildung oder Weiterbildung aneignete. Wer über ein hohes Maß an Selbstvertrauen verfügt, wird weniger durch Angstzustände vor einer Prüfung blockiert. Ist dieses Selbstvertrauen jedoch bereits empfindlich angekratzt, können diese Prüfungsängste noch zusätzlich blockierend wirken.
Auf die vielfältigen Ursachen soll hier nicht tiefgreifend eingegangen werden, nur so viel sei erwähnt, dass oftmals an Kindern und Jugendlichen viel zu hohe Erwartungen gestellt werden und diese sich dann nicht nur überfordert fühlen, sondern auch real überfordert sind. Zu hohe Erwartungen der Eltern, in Bezug zu den Leistungen ihrer Kinder, beruhen nicht selten auf ein reines Wunschdenken. Was sie selbst eventuell nicht im Leben erreichten, das sollen nun die Kinder vollbringen, die damit mitunter vollständig überfordert sind.

Die Frage, die sich dem Autor anfangs stellte, war jedoch eine völlig andere. Prüft eine Katzenmutti ihren Nachwuchs, ob dieser das Fangen von Mäusen richtig er­lernte?
Prüft ein Rabenvater seine gefiederten Sprösslinge, ob diese die hohe Schule des Fliegens meisterlich beherrschen?
Oder sind Prüfungen in den verschiedensten Lebensbereichen nur rein mensch­lichen Ursprungs und völlig unnatürlich?
Falls letzteres der Fall sein sollte, wäre es da nicht angebracht, Prüfungen und Leistungskontrollen wesentlich natürlicher zu gestalten, damit Prüfungsängste eines Tages der Vergangenheit angehören?
Positiver Lebensverlauf statt entwürdigender Leidensverlauf von Kindern und Jugendlichen, reale Erwartungen statt unrealistisches Wunschdenken der Eltern und die Welt könnte ein Stücklein lebenswerter sein.

Sicherlich, dies waren und sind nur einige Gedankensplitter, zuweilen als Aphorismus[1] bezeichnet, doch dafür sind diese Seiten und ist diese Rubrik ja gedacht. Je nachdem aus welcher Richtung diese Gedanken betrachtet werden und von welchem Standpunkt aus, ganz so abwegig und sonderlich werden diese dem einen oder anderen Leser vielleicht dennoch nicht erscheinen.
 

Anmerkung zu 1 Unter Aphorismen werden im Allgemeinen Lebensweisheiten und ähnliche Kurztexte verstanden, insofern diese zum Nachdenken über die damit verbundene Aussage anregen. Besucher die mehr über die Bedeutung und geschichtliche Entwicklung des Aphorismus erfahren möchten, werden auf nachfolgender Seite fündig: Aphorismus

 

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