Wolkengold - Philosophisches und Wissenswertes
 

Die Maslowsche Bedürfnispyramide
Stufe I im Lebenskreis

Von der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse

Um den Lebenskreis eines Menschen besser bewerten und die Frage "ob und warum die Zeit mit zunehmenden Alter immer schneller vergeht" vielseitiger beantworten zu können, ist zuvor eine weitere Fragestellung von Interesse. Und zwar die Frage, wie erfüllt dieses Leben bisher war, gegenwärtig ist und wahrscheinlich weiterhin sein wird. Wer möchte von sich nicht behaupten können, dass er bisher ein erfülltes Leben führte und vermutlich weiterhin führen wird? Doch was ist ein erfülltes Leben?
Eine weitere Frage tut sich auf, welche objektiven Begleitumstände und Gesichts­punkte machen aus einem menschlichen Leben ein erfülltes mensch­liches Leben?

Diese Frage ist nicht eindeutig zu beantworten und wird von Fall zu Fall recht individuell und subjektiv beurteilt. Recht nahe einer aussagekräftigen Beur­teilung kommt der Einzelne hier mit Hilfe der Maslowschen Bedürf­nis­pyramide. Zwar ist diese Maslowsche Bedürfnispyramide nicht gänzlich unumstritten, doch als grobe Richtlinie, ab wann das bisherige und gegen­wärtige Leben als ein erfülltes Leben empfunden wird, könnte diese Pyramide schon dienen. Betrachten wir uns deshalb die Maslowsche Bedürfnispyramide etwas näher. Eine Skizze dieser Bedürfnis­pyramide:

Bild der Treppenpyramide
Die Maslowsche Bedürfnispyramide als Treppenpyramide

Bei den erläuternden Hinweisen in der Literatur findet sich ein Kuriosum und zwar beginnen die meisten Autoren mit ihren Erläuterungen bei der Spitze der Bedürfnispyramide. Nur ist es im realen Leben so, dass der überwiegenden Mehrzahl der Menschen in vielen Ländern dieser Erde der Weg bis zur Spitze versagt bleibt. Die Theorie besagt jedoch, ein Mensch wird in der Regel erst die nächsthöhere Stufe der Pyramide erklimmen, wenn die vorausgehenden Stufen gemeistert sind. Deshalb möchten wir bei der Basis beginnen, bei den Grund­bedürfnissen eines Menschen und der Befriedigung dieser menschlichen Bedürf­nisse. [1]

Zu den Grundbedürfnissen eines Menschen gehören Bedürfnisse, die der Lebens­erhaltung dienen. Stellvertretend seien hier Essen und Trinken, Wärme und Schlaf erwähnt. Nachfolgend zwei einfache Beispiele hierzu.

Erstes Beispiel: Ein völlig übermüdeter und vor Kälte schlotternder Mensch, wird unabhängig von der Situation, in der er sich befindet, kaum nach höheren Werten streben, sondern nach wärmender Kleidung oder nach einer wärmeren Bleibe suchen, um sich im günstigsten Fall in einem warmen Bett gemütlich auszuschlafen. [2] Erst nach dem Erwachen wird er gegebenenfalls die Muse besitzen, sich mit Angelegenheiten zu beschäftigen, die einige Stufen höher liegen.

Zweites Beispiel: Wer seinen vor Hunger knurrenden Magen verspürt oder seine völlig ausgetrocknete Kehle, dem ist zu diesem Zeitpunkt und in diesem Zustand alles weitere egal und sein ganzes Tun und Handeln wird nur noch darauf aus­gerichtet sein, endlich seinen Magen zu füllen oder seinen Durst zu löschen. Wobei mit Hunger richtiger Hunger gemeint ist, einen Zustand, den viele Mitteleuropäer in den reicheren Industrienationen kaum noch kennen. Klebstoff schnüffelnde Straßen­kinder in ärmeren Ländern hingegen schon.

Auf den nächsten Seite werden wir uns mit den weiteren Stufen der Pyramide beschäftigen und mit der Bedeutung einzelner Stufen für unser Leben.

Weiterlesen › Lebenskreis » Die Maslowsche Bedürfnispyramide – Stufe II

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Anmerkung zu 1 Es sei in diesem Zusammenhang angemerkt, dass diese Grund­bedürfnisse nicht sehr viel mit der menschlichen Entwicklung zu tun haben bzw. sich im Laufe dieser oder der kulturellen Entwicklung des Menschen änderten. Vielmehr handelt sich um Bedürfnisse, die bereits im Tierreich weit verbreitet sind, wie das Bedürfnis bei Hunger den Magen zu füllen oder bei Durst selbigen zu stillen.

zu 2 Ein einfaches Lager in der Nähe einer offenen Feuerstelle genügte bereits unseren Vorfahren nicht, allerdings kamen mit Tierhäuten bespannte Zelte, die nebenher noch einen Schutz vor den Unbilden des Wetters boten, erst vor mehreren Zehntausend Jahren auf.

 

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