Wolkengold - Philosophisches und Wissenswertes
 

Der Lebenskreis: Gegenwart und Zukunft

Eine abschließende Zusammenfassung

Wer von den Lesern noch einmal einen Blick auf den Lebenskreis von Seite 02 werfen möchte, sollte dabei die größeren Flächen gedanklich addieren. Während die ersten 20 bis 25 Lebensjahre angefüllt sind mit stetiger Erweiterung des geistigen Horizonts und mit einmaligen Erlebnissen, verläuft das Leben danach zusehends monotoner und routinemäßiger ab. Doch das braucht nicht zu sein! Wer mit 50 bereits die noch verbleibenden Jahre bis zum Erhalt der Rente zählt, der hat hingegen schon verloren und wird feststellen, dass die Jahre mit zunehmendem Alter stetig schneller verfliegen. Abschlie­ßend aus diesem Grund und an dieser Stelle eine kleine Zusammenfassung.

Zeitdehnung: Die Wahrnehmung der Zeit in der Gegenwart wird durch Vor­freude und ungeduldiges Warten gedehnt. Weiterhin durch die Einmaligkeit von Erleb­nissen und Höhepunkten, durch stetiges Lernen und dadurch bedingter Erweiterung des geistigen Horizonts. Ein Jahr ist für ein 10 jähriges Kind ein Zehntel seines bisherigen Lebens, doch ein Kind lebt nicht in der Vergangenheit und versinkt sehr selten in Erinnerungen! Ein Kind lebt in seinen Gedanken in der Gegenwart und in der Zukunft!

Zeitschrumpfung: Eine Zeitschrumpfung tritt in der Gegenwart als Folge von verantwortungsvollem Handeln auf (Seite 07), ebenso durch routinemäßige Abläufe (Seite 08). Weiterhin gilt zu berücksichtigen, in der Erinnerung schrumpft für einen 50-Jährigen 1 Jahr auf ein Fünfzigstel seines bisherigen Lebens zusammen und für einen 60-Jährigen auf ein Sechzigstel.
Hinzu kommt eine menschliche Eigenart: Je älter der Mensch wird, umso häufiger lebt er in der Vergangenheit bzw. versinkt bei Gesprächen oder in Mußestunden in die Erinnerung an alte Zeiten. Etwa zeitgleich nehmen längerfristige Zukunftspläne mit den Jahren ab. Die Zeitwahrnehmung ist in der Erinnerung gefühlsmäßig mit der Erfüllung von Lebensträumen und einer vermeintlichen Selbstverwirklichung verknüpft. Zeiträume, welche in routinemäßiger Monotonie verliefen, ebenso Lebens­abschnitte, die von einem Menschen selbst als vertane Zeiträume ein­geschätzt werden, verkürzen sich in der Erinnerung (Seite 13).

Resümee: Wer sein Leben von der Zeitwahrnehmung wieder ein wenig dehnen möchte, sollte sich unabhängig vom Alter neuen Herausforderungen stellen, die einen Fortschritt im Leben bedeuten und weder monoton, noch vom Zeitrahmen zu knapp bemessen sind.
Weiterhin sollte ein Mensch seine Gedanken nicht zu oft in der Vergangenheit schweifen lassen, sondern bestrebt sein, die Gegenwart so schön und erlebnisreich wie nur möglich zu gestalten. Dazu gehört letztendlich auch, neue Höhepunkte im Leben zu definieren.
Grundvoraussetzung ist weiterhin, eingetretene Pfade zu verlassen und Un­beschwertheit über Verantwortung zu stellen, insofern letzteres möglich ist. Wer nur die Jahre bis zur Erreichung des Rentenalters zählt, der hat hingegen bereits verloren, es sei denn, er möchte dann endlich seine erste Weltum­seglung starten und beginnt einige Jahre zuvor mit den erforderlichen Vorbe­reitungen.

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